Homöopathie und Wissenschaft

In der zunehmend in den Medien geführten Diskussion über die Homöopathie wird unter anderem behauptet, dass diese „unwissenschaftlich“ sei. Ganz aktuell befasst sich die „Allgemeine Homöopathische Zeitung“  in mehreren Artikeln mit dem Thema „Homöopathie und Wissenschaft“. Dies ist gut so, denn der Vorwurf der Unwissenschaftlichkeit erklärt sich bei genauerer Betrachtung.

Um sich der Fragestellung - was ist Wissenschaft - weiter zu widmen, muss zunächst geklärt werden was unter Wissenschaft zu verstehen ist: Wissenschaftliche Aussagen müssen verständlich und eindeutig formuliert sein. Sie müssen begründet und nachvollziehbar sein. Sie müssen belegt werden und widerlegt werden können. Ein weiterer wesentlicher Aspekt sind eindeutige definierte Begriffe.

Die Homöopathie unterscheidet sich deutlich in vielen Aspekten von der Arzneimitteltherapie der Schulmedizin. Dies ist ein wesentlicher Grund für die Diskussion und die Kritik. Entscheidend kommt hinzu, in welcher Art und Weise die Vertreter der Homöopathie ihre Methode darstellen. Der Vorwurf der Unwissenschaftlichkeit betrifft weit mehr die Homöopathen als die Homöopathie selbst. Dies zeigt sich vor allem auch daran, dass durch die verschiedenen Strömungen in der Homöopathie Begriffe mit unterschiedlichen Bedeutungen belegt sind. Hier besteht Handlungsbedarf. Der Umgang mit unerwünschten Forschungsergebnissen in der Vergangenheit, belegt das unwissenschaftliche Handeln von Homöopathen. Dies zeigt beispielsweise der Donner-Report. Die Ergebnisse werden als niederschmetternd für die Homöopathie wahrgenommen. Die Chance, bei der Erforschung anders vorzugehen und so positive Ergebnisse zu erhalten, wird übersehen. Auch die Art und Weise, wie in der Auseinandersetzung mit Kritikern argumentiert wird, zeigt diesen Mangel an Wissenschaftlichkeit.

Die Diskussion zu diesem Thema ist wichtig, damit die Homöopathie als eine Therapiemethode  in der Versorgung von Patienten erhalten bleibt und auch entsprechend ihrer Möglichkeiten genutzt werden kann. Dazu ist es nötig, den wissenschaftlichen Dialog mit Vertretern der Schulmedizin zu führen. Es braucht eindeutig definierte Begriffe und klar formulierte, nachvollziehbar begründete Aussagen.

Mehr zu diesem Thema in

AHZ 2015, 260 (2) Haug Verlag

Wischner, M.: Homöopathie und Medizintheorie. ZKH 2011; 55 (4): 172-182

Wischner, M.: Ähnlichkeit in der Medizin. Über die Wissenschaftlichkeit von Homöopathie und Schulmedizin. KVC: Essen 2004